Frank Schmid, Kulturradio RBB, 29.3.2014:

"Hanna Hegenscheidt, die seit gut zehn Jahren eigene Choreografien entwirft und von der durchaus noch einiges zu ewarten ist, bewegt sich hier an der Schnitistelle zwischen Film und Darstellender Kunst. (…) Die wenigen Sätze dieser Szenen sprechen die vier Performer in endlosen Wiederholungen, wobei sie Betonung, Körpersprache, Mimik und Gestik ändern, manchmal die Rollen und Geschlechter tauschen, die Szenen manchmal stumm, ohne Text spielen oder sich in Loops überlagern lassen. Es geht hier um das lnszenieren von Film- und Bühnenwirklichkeiten, um Technik und Handwerk, darum wie etwa Emotionen dargestellt und beim Zuschauer ezeugt werden, wie Filmmusik losgelöst von der konkreten Szene nicht mehr zur manipulierenden Emotionalisierung dienen kann. Und es geht hier um ein anderes Erzählen: nicht mehr lineär, sondem modular, ein Erzählen in Komponenten, das auch ein Ganzes ergeben kann,
aber der Phantasie mehr Freiheit lässt. Eine beeindruckende Choreografie, sehr reduziert und sehr präzise. Hanna Hegenscheidt und ihre Performer haben jederzeit die absolute Kontrolle über Stoff, Ziel und Mittel, spielen mit einem verschmitzten Charme ohne jede Bedeutungshuberei oder lntellektualisierung, analytisch-klar und vergnüglich zugieich."